Ein Bundespräsident tritt zurück- ein kleiner Kommentar

Montag, 31. Mai 2010
Berichtet von Adimin

Eine Nachricht schlägt wie eine Bombe ein in Deutschland. Der Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück. Oh Schreck. Noch nie da gewesen. Ein Tabubruch.

Warum? Auch ein Bundespräsident kann und darf zurücktreten.

Wenn ein Mensch sich zur Wahl des Bundespräsidenten stellt verspricht er sich und seinen Bürgern eine bestimmte Art, seine Präsidentenzeit zu vollbringen. Man weiß, wie er “tickt”, kennt sein Vorleben und seine “Erziehung”

Horst Köhler ist schon immer ein Präsident gewesen, der sich  nicht an die “Regeln” gehalten hat. Unbequem, nicht im Berliner Politik-Klüngel zu Hause und statt dessen als Bürgerpräsident erfolgreich. Nun bekommt so ein Bundespräsident ja eine Menge mit. Und gerade ein Präsident, der in seinem Vorleben ein Banker war, ein Vertreter der Neoliberalen Marktwirtschaft, der Privatwirtschaft und der Globalisierung war und vermutlich auch immer noch ist, der bekommt erst Recht viel mit.

Dieser Präsident hat in seiner Präsidentschaft schon oft Aussagen getätigt, die den Widerspruch vieler Menschen, Politiker und anderen Repräsentanten hervorgerufen haben.

In diesem Interview hat Herr Köhler Aussagen gemacht, die man sicher falsch verstehen kann. Die wohl so vielleicht auch nicht gewollt waren. Vielleicht war er auch noch nicht ausgeschlafen an dem Morgen nach der langen Reise.

So dünnhäutig hat er eigentlich noch nie reagiert.

Nun kann es aber auch sein, das der Herr Köhler sein festes Weltbild davonschwimmen sieht. Das, woran er geglaubt, nämlich an Börsen, Aktien und Co. , das hat nun die großen Kriesen verursacht und es wird nicht besser.

Vielleicht will er aber auch nicht für das Elend verantwortlich sein, das auf uns zu kommt.

Egal, warum er nun zurückgetreten ist, es ist eine Schwelle übertreten worden. Und wer weiß, welche Schwellen in Zukunft noch überschritten werden? Die Anfänge sind mit diesem Schritt getan, denn ein Symbol der Ernsthaftigkeit, der Kontinuität ist stark beschädigt worden. Es ist ein Amt geworden wie jedes andere auch. Wenn man nicht mehr mag oder wenn man sich angegriffen fühlt, der steht es nicht mehr durch, sondern tritt zurück.

Das ist meiner Meinung nach das Schlimmste an dem Rücktritt. Die Beliebigkeit des Amtes. Die Halbwertzeiten selbst dieses Amtes, des Höchsten in Deutschland fangen an zu variieren. Und das ist ein sehr schlechtes Zeichen.

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Eine Antwort to “Ein Bundespräsident tritt zurück- ein kleiner Kommentar”

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