Hans-Olaf Henkel bestätigt Macht der Lobbyisten über die Politik!

Freitag, 4. Juni 2010
Berichtet von Adimin

von unserem User Archtim

Es ist Dienstag, der 1. Juni 2010, 22:45 Uhr. Ich sitze auf dem Sofa, habe die Glotze an und möchte meinem Verstand noch ein bisschen Polittalk in der ARD bei Maischberger antun.

Zu Gast sind Ex-Minister Norbert Blüm, Kabarettistin Lisa Fitz, TV-Moderator Michel Friedmann, Historiker Arnulf Baring und Ex-BDI-Chef und Bankerlobbyist Hans-Olaf Henkel.

Die Sendung zum Thema „Krise regiert, Politik dilettiert?“ entwickelt sich in vorhersehbaren Bahnen. Arnulf Baring zeigt sich von seiner besten, sprich weltweisen, unhöflichen und unantastbaren Seite (z.B. sagte er vor laufender Kamera direkt zu Norbert Blüm, er habe ihn – Norbert Blüm – schon immer für einen unfähigen Politiker gehalten!), Michel Friedmann agiert eher als provokanter Co-Moderator denn als Gast, Lisa Fitz sagt wenig, was in Anbetracht der anderen Gäste nicht überrascht, Norbert Blüm sagt ebenfalls sehr wenig und Hans-Olaf Henkel macht das was er am besten kann: von oben herab beste Lobbyarbeit für Banker betreiben. Alles so, wie erwartet.

Die einzige wirkliche Abwechslung ereignet sich rund um die 25. Minute der Sendung, als Lisa Fitz eine Verbindung zwischen Politik und den schachtelbaren, russischen Puppen (Matrjoschkas) herstellt.

Ihre Theorie: In der Mitte stecke der kleine Politiker und außen rum sei immer eine größere Puppe – ein Netzwerk, in dem der Politiker als Marionette stecke. Die wirkliche Macht sei in den äußeren Netzwerken gelagert. Daher ändere sich bei einem Politikerwechsel lediglich die Marionette, nicht die Politik.

Die Antwort des Ex-BDI-Chefs und Bankenlobbyisten Hans Olaf Henkel: „Ja da ist auch was dran, man muss ja fast sagen Gott sei dank!“

Niemand im Studio hat sich über diesen skandalösen Kommentar aufgeregt oder Herrn Henkel zur Rede gestellt. Weder Frau Maischberger, noch Ex-Minister Norbert Blüm, Herr Baring oder TV-Moderator Michel Friedmann sind auch nur ansatzweise auf diese Offenbarung der innerdeutschen Machtverhältnisse eingegangen.

Was macht die gehobene, anspruchsvolle Presse? Auch Tage nach diesem Vorfall sieht und hört man nichts über die Auslassungen des unerträglichen Herrn Henkel. Natürlich weiß jeder politisch interessierte Mensch, dass die Politik in aller erster Linie den Interessen der Wirtschaft dient und maßgeblich, wenn nicht sogar zu 100% von den Lobbyisten in Berlin gemacht wird. Doch warum wird eine solche öffentliche Äußerung eines Lobbyisten nicht zum Anlass genommen eine längst überfällige Diskussion über die Korruption der Politik anzustoßen? Vermutlich, weil die Medien in einer der äußersten Hüllen der politischen Matrjoschkas stecken. So bleibt es Aufgabe der kleinen Leute, diese Äußerungen unserer Eliten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Schaut Euch das „Beweisvideo“ in Ruhe an und – um mit der BLÖD zu sprechen – Bild Dir meine Meinung. Link zur Sendung: http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/4606746?pageId=&moduleId=311210&categoryId=&goto=&show=

2 Antworten to “Hans-Olaf Henkel bestätigt Macht der Lobbyisten über die Politik!”

  1. …ein Netz­werk, in dem der Po­li­ti­ker als Mario­net­te ste­cke…Daher än­de­re sich bei einem Po­li­ti­ker­wech­sel le­dig­lich die Mario­net­te, nicht die Po­li­tik.

    Die Ant­wort des Ex-​BDI-​Chefs und Ban­ken­lob­by­is­ten Hans Olaf Hen­kel: „Ja da ist auch was dran, man muss ja fast sagen Gott sei dank!“

    Und niemand regt sich auf.

    Natürlich nicht, man braucht doch nur einmal die “Partei-” Spenden Statistik anzusehen. Wer als Politiker mal versucht Rückgrat zu entwickeln, ist so schnell weg vom Fenster, wie Blitzeis auf den Straßen.

    Man braucht auch nur mal an die “Krisensitzung” der Banker zu denken (Nehmen wir mal an, dass die Medien wenn auch Minimla so doch richtig darüber berichteten). Natürlich weigerten sie sich mit ihren Reserven für ihre Verbrechen gerade zu stehen. Das war doch das Signal, auf das Ackermann gewartet hatte um sich als Held aufzuspielen, indem er die Sitzung platzen ließ. Nicht mal eine Woche später speiste er mit Merkel und schon wurden die ALG II – Niedriglöhner und Arbeitnehmer in Regress genommen.

    Der Aufruf wird heute kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen und man ist ein Querulant und Spinner, aber er hat mehr Bedeutung für unser Land als man denkt: Proletarier aller Länder vereinigt euch!

    #439
  2. Michael Krause

    Was für ein geschriebener Schwachsinn. Leute wie HO Henkel werden bald nicht mehr dasein und dann gehts richtig bergab.

    #304

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